Gründächer sind ein natürlicher Hochwasserschutz

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Neben den bekannten Vorzügen wie der Feinstaubfilterung, Kühlfunktion im Sommer, Wärmedämmung im Winter sowie CO2 Bindung samt Sauerstoffproduktion und ihrem Beitrag zur Biodiversität, können Gründächer auch für den Hochwasserschutz in stark versiegelten Gebieten eingesetzt werden. Denn sie speichern das Wasser bei Starkregen und geben dieses in geringerer Menge und erst verzögert an die Umwelt wieder ab.

 

Überflutete Keller, im Hochwasser eingeschlossene Autos, übergehende Kanäle - es sind Horrorbilder, die uns immer öfter nach schweren Regenfällen vor Augen halten, dass die zunehmende Versiegelung der Städte zu schweren Folgeschäden führen kann.

Ein Mittel dagegen ist mit Beton und Asphalt versiegelte Flächen gegen begrünte, atmungsaktive Flächen auszutauschen, beziehungsweise bei Neubauten schon verstärkt Begrünungen an und rund um die Bauwerke einzuplanen. Denn Grünflächen wirken wie Schwämme und können bis zu 137 Liter Wasser pro Quadratmeter – das entspricht etwa einer Badewannenfüllung – bzw. zwischen 60 und 90 Prozent der Niederschläge speichern und den oberflächlichen Abfluss des Wassers reduzieren. Dies bewirkt wiederum eine Entlastung des Kanalsystems und vermindert die Gefahr von Überflutungen.

Im Zuge des vom Verband für Bauwerksbegrünung (VfB) initiierten Forschungsprojektes GrünStadtKlima wurde die Speicherleistung von Gründächern und der damit verbundene verzögerte Wasserabfluss bei einem 100jährigen Regenereignis simuliert. Wird eine 15 Quadratmeter große versiegelte Fläche 30 Minuten lang mit 200 Litern Wasser beregnet, fließt praktisch die gesamte Wassermenge innerhalb dieser 30 Minuten in den Kanal. Bei einer reduziert intensiv begrünten Fläche gleicher Größe werden hingegen rund 70% der Wassermenge dauerhaft gespeichert und die restlichen 30% beginnen erst nach rund einer Stunde langsam abzufließen. Das Kanalnetz würde bei Starkregen demnach stark entlastet werden.

In einer Großstadt wie Wien besteht enormes Wasserspeicherpotenzial, würden die bestehenden 8,5 Quadratkilometer versiegelte Flachdächer begrünt sein. 4,5 Milliarden Liter Wasser könnten dadurch dem Abwasser pro Jahr erspart bleiben – das entspricht dem Wiener Wasserverbrauch von etwa 20 Tagen!

So ganz nebenbei senken Gründächer nicht nur die Hochwasser- und Überflutungsgefahr in stark verbauten Gebieten sondern sorgen durch den langsamen Verdunstungsprozess des Regenwassers auch für ein besseres Mikroklima in der Stadt. Ein weiterer Vorteil: das gespeicherte Wasser kann auch gesammelt und wieder verwendet werden – zum Beispiel für WC-Spülungen und Bewässerungen.

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Bildunterschrift: Begrünte Dächer speichern das Regenwasser und senken bei Starkregen die Überflutungsgefahr. Foto: Verband für Bauwerksbegrünung (VfB)

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